
Devisenmärkte
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US-Dollar: US-Arbeitsmarktbericht für September im Fokus
Der US-Arbeitsmarkt ist derzeit vor allem von Unsicherheit geprägt. Die Unternehmen haben mit den steigenden Zoll-Kosten zu kämpfen und wollen beim Personal sparen. Neueinstellungen schieben sie auf. Der Beschäftigungsaufbau ist daher zum Erliegen gekommen. In einigen Branchen wie dem verarbeitenden Gewerbe und dem Großhandel wurden zuletzt sogar in geringem Umfang Stellen abgebaut, während im Bereich Gesundheit und Pflege noch kräftig eingestellt wird. Anzeichen für eine größere Entlassungswelle gibt es aber weiterhin kaum. Ein Risiko stellen aber künftig die Stellenstreichungen im öffentlichen Dienst dar, die die Zinssenkungsfantasien beleben und den Dollar belasten könnten.
Pro US-Dollar | Contra US-Dollar |
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EZB senkt Leitzins starker als erwartet | Powell beugt sich dem Druck von Trump |
Geopolitische Krisenherde nehmen an Brisanz zu |
US-Importzölle belasten US-Wirtschaft deutlich |
US-Wirtschaft verliert nur moderat an Schwung |
EWU-Wirtschaft zeigt sich resilient |
Kursverlauf und -erwartungen Euro-Dollar
Das Vertrauen der internationalen Anleger in den Dollar hat etwas Schaden genommen. Auch die US-Zinssenkungsspekulationen lassen Euro-Dollar um 1,17 US-Dollar pendeln. Kurzfristig könnten sich belebende EZB-Zinssenkungsfantasien den Euro nochmals leicht belasten. Im Jahr 2026 gehen wir aber von einer erneuten milden Dollar-Abwertung aus. Neben der lockeren US-Geldpolitik dürfte eine Erholung der EWU-Wirtschaft für Kurse von 1,20 US-Dollar sorgen.
01.10.2025 |
+3 Monate |
+6 Monate | +12 Monate |
|
EUR-USD | 1,1750 | 1,15 | 1,17 | 1,20 |
Japanischer Yen
Beim Parteitag der LDP am 4. Oktober wird in Japan der Nachfolger von Premier Ishiba gesucht. Die besten Chancen werden Takaichi und Koizumi zugesprochen. Takaichi will (angeblich) keine BoJ-Leitzinserhöhungen, dafür aber eine schuldenfinanzierte fiskalische Expansion, was tendenziell für den Yen und den japanischen Anleihemarkt negativ wäre. Koizumi gilt als fiskalpolitisch konservativ und reformfreundlich. Er betont die Unabhängigkeit der Geldpolitik, was für eine Fortsetzung der monetären Normalisierung spräche.
Kursverlauf und -erwartungen Euro-Yen
Die Zweifel an der Stabilität des Dollars könnten dem Yen ein Comeback bescheren. Zudem sollten die Zinserhöhungsabsichten der BoJ in Kombination mit der Spekulation auf Senkungen der Fed dem Yen Auftrieb verleihen.
01.10.2025 | +3 Monate |
+6 Monate | +12 Monate |
|
EUR-JPY |
172,49 | 164 | 164 | 162 |
Britisches Pfund
Nach den Verlusten der letzten Woche hoffen die in britische Anleihen investierten Anleger, dass die Währung künftig etwas mehr Unterstützung erfährt. Diese dürfte vor allem aus den Äußerungen verschiedener Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses (MPC) resultieren. Interessant wird sein, wie sie versuchen wollen, die Inflation in die Nähe des Inflationsziels lenken zu wollen und dabei die Notwendigkeit einschätzen, die schwache Wirtschaft zu unterstützen.
Kursverlauf und -erwartungen Euro-Pfund
Der Euro zeigt sich gegenüber dem britischen Pfund weiterhin stabil im Bereich der Marke von 0,87 Pfund. Anzeichen für eine allgemein „hawkishere“ Haltung unter den MPC-Mitgliedern würden dem Pfund kurzfristig wahrscheinlich etwas Auftrieb geben.
Da sowohl die BoE als auch die EZB ihren Leitzins ein letztes Mal senken dürften, sollte Euro-Pfund auf Jahressicht weitgehend seitwärts tendieren.
01.10.2025 |
+3 Monate |
+6 Monate | +12 Monate |
|
EUR-GBP |
0,870 | 0,86 | 0,86 |
0,88 |
Schweizer Franken
Am 25. September hatte sich die Schweizerische Nationalbank zu unveränderten Leitzinsen von 0,00% entschlossen und damit erstmals eine Pause in ihrem aktuellen Senkungszyklus eingelegt. SNB-Chef Schlegel räumte zwar ein, dass die US-Zölle von 39% schmerzhaft seien, aber nicht ausreichend für eine Rückkehr zu Negativzinsen. Auch wenn die Zölle für einzelne Unternehmen herausfordernd seien, wären große Teile der Wirtschaft gar nicht davon betroffen. Ob die Lagebeurteilung der SNB einen Tag später genauso ausgefallen wäre? In der Nacht auf den 26. September hat Trump neue Zölle von 100% auf Pharma-Produkte angekündigt, die eine tragende Säule der Schweizer Export- und Gesamtwirtschaft sind.
Kursverlauf und -erwartungen Euro-Franken
Der Schweizer Franken sitzt damit zwischen zwei Stühlen: einerseits der neuen Zoll-Belastung und andererseits der Erleichterung über das Stillhalten der SNB.
Der faire Euro-Franken-Kurs (Kaufkraftparität) ist durch anhaltende Inflationsunterschiede auf 0,95 Franken gefallen, was stärkeren Franken-Verlusten auch mittelfristig entgegenstehen sollte.
01.10.2025 |
+3 Monate |
+6 Monate | +12 Monate |
|
EUR-CHF |
0,936 | 0,95 | 0,96 | 0,97 |
Anlagemöglichkeiten:
Wir halten aufgrund des Zinsvorsprungs weiter britische Anleihen für aussichtsreich