Devisenmärkte

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US-Dollar: Greenback wertete durch Zolldiskussion zunächst auf

Nachdem Trump verkündet hatte, dass die bereits lang angedrohten Zölle auf Güter aus Kanada und Mexiko nun mit so­fortiger Wirkung umgesetzt werden sollen, ist Euro-Dollar auf unter 1,02 US-Dollar gefallen. Wenige Tage später aber setzte Trump nach Verhandlungen mit beiden Staaten diese Zölle für einen Monat aus, mit der Folge, dass sich der Euro erholen konnte. Der US-Präsident hat auch in Richtung der EU seine Bereit­schaft erneuert, höhere Zölle erheben zu wollen.

Euro vs. US-Dollar
Pro US-Dollar Contra US-Dollar
US-Wirtschaft kühlt sich nur sehr moderat ab
EWU-Wirtschaft wächst deutlich stärker

Geringere US-Zinssenkungen als erwartet
Fed senkt den Leitzins unerwartet stark

Globale Krisenherde nehmen an Brisanz zu
Geopolitische Lage hellt sich weltweit auf

Kursverlauf und -erwartungen Euro-Dollar

Die Einführung der US-Zölle auf EU-Waren wird wohl ab dem zweiten Halbjahr die Exporte dämpfen und die Wirtschaft belasten. Was Gegenzölle betrifft, so rechnen wir mit einer eher milden Reaktion der EU. In Kombination mit den ohnehin anämischen Wachstumsaussichten dürfte es daher nicht zu einem Wiederauf­flammen der Inflation diesseits des Atlantiks kommen. Die EZB wird folglich ihren Leitzins länger und deutlicher senken als die US-Notenbank. Vor dem Hintergrund der geldpolitischen Divergenz und der relativen konjunkturellen Aussichten dürfte Euro-Dollar in den kommenden drei bis sechs Monaten unter die Parität fallen, ehe dem Euro eine moderate Erholung gelingen sollte.

  05.02.2025
+3 Monate
+6 Monate +12 Monate
EUR-USD 1,042
1,00 0,97 1,02
Quellen: LSEG, DZ BANK

Japanischer Yen

Der Vize-Gouverneur der Bank of Japan, Himino, hat Ende Januar erneut bestätigt, dass die Zentralbank bereit ist, weiter an der Zinsschraube zu drehen. Die ja­pa­nische Geldpolitik sei weiterhin sehr expansiv und solange sich die Wirtschaft wie erwartet entwickle, seien weitere Zinserhöhungen angebracht.

Euro vs Japanischer Yen

Kursverlauf und -erwartungen Euro-Yen

Der Zeitpunkt des nächsten BoJ-Schritts wird durch die jüngste Yen-Schwäche beeinflusst. Weitere Zinserhöhungen dürften unvermeidlich sein, auch wenn der Yen die Entschlossenheit der BoJ noch unterschätzt. Die Kor­relation von Dollar-Yen zu den US-Renditen ist extrem hoch, die Aussicht auf weiter steigende US-Renditen treibt Dollar-Yen derzeit nach oben. Wenn der Trump-Trade 2025 ausläuft, könnte die Neubewertung der BoJ-Politik Impulse setzen.

  05.02.2025
+3 Monate
+6 Monate +12 Monate
EUR-JPY
158,56
155
146
153
Quellen: LSEG, DZ BANK

Britisches Pfund

Erwartungsgemäß hat die Bank of England (BoE) am 6. Februar ihren Leitzins­senkungs­zyklus mit einem moderaten 25-Basispunkte-Schritt wieder aufgenommen. Zwar liegt die bri­tische Inflationsrate weiterhin über der 2%-Marke, Entspannungs­ten­denzen gab es aber zuletzt von der Kerninflation und den Dienstleistungspreisen. Sieben der neun Notenbankgouverneure votierten für eine moderate Zinssenkung. Zwei plädier­ten für eine Lockerung um 50 Basispunkte. Eine künftig wieder nie­dri­gere Inflation und ein schwaches Wirtschaftswachstum sollten der BoE nach unserer Ansicht weiteren Zinssenkungs­spielraum eröffnen.

Britisches Pfund

Kursverlauf und -erwartungen Euro-Pfund

Nachdem der Euro-Pfund-Wechselkurs im Januar auf ein Zehnwochenhoch von über 0,84 Pfund gestiegen war, hat der Euro gegenüber der britischen Währung leicht abgewertet. So steht die Eurozone mit Blick auf die näher rückende Bun­destagswahl vor Herausforderungen. Zudem hat die Haushaltslage in Groß­britannien mit Blick auf die niedrigeren britischen Renditen an Brisanz verloren.

  05.02.2025
+3 Monate
+6 Monate +12 Monate
EUR-GBP
0,8330 0,83
0,81
0,84
Quellen: LSEG, DZ BANK

Schweizer Franken

Für den Franken ist die fiskalpolitische Situation bei den Eidgenossen derzeit kein Thema. Die Währung wartet auf die Inflationsdaten vom Januar, die allerdings erst am 13. Februar und damit ungewöhnlich spät im Monat anstehen. Die Zeit bis dahin dürfte von den Safe-Haven-Umschichtungen im Zusammenhang mit dem Zollstreit geprägt sein, die den Franken gut unterstützt halten sollten.

Schweizer Franken

Kursverlauf und -erwartungen Euro-Franken

Euro-Franken-Kurse unterhalb der Parität haben sich seit geraumer Zeit etabliert. Der Franken profitiert immer wieder temporär als sicherer Hafen.

 

Da der SNB-Zinssenkungsspielraum bald ausgereizt ist, rechnen wir für 2025 mit einer aktiven Interventionspolitik zur Frankenschwächung, um dem Defla­tions­druck Einhalt zu gebieten und die gewünschte monetäre Lockerung zu erreichen.

  05.02.2025
+3 Monate
+6 Monate +12 Monate
EUR-CHF
0,9390 0,93 0,94 0,95
Quellen: LSEG, DZ BANK

Anlagemöglichkeiten:

Anleihen in Pfund sprechen aufgrund des höheren Coupons für ein Engagement. Dollar-Anleihen sind sowohl wegen des höheren Coupons als auch aufgrund der Währungsperspektiven aussichtsreich. Da der Yen mittelfristig zum Euro aufwerten dürfte, sind wir auch weiterhin für Yen-Anleihen positiv eingestellt.