Rohstoffmärkte und Digital Assets
Gold
Nachdem der Goldpreis im Oktober mit Notierungen von rund 4.380 US-Dollar je Feinunze ein neues Rekordhoch markiert hatte, hat er anschließend korrigiert und fiel bis auf ein Niveau von etwa 4.000-US-Dollar. Der Grund liegt in der sich verringernden Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank im Dezember 2025 eine weitere Zinssenkung beschließt.
Die Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme des Aufwärtstrends sind gut. So birgt die US-Handelspolitik neben den noch zu erwartenden Zins-senkungen der Fed die Gefahr, den Preisdruck auf einem hohen Niveau verharren zu lassen. Gold gewinnt hierdurch an Attraktivität, insbesondere aufseiten privater Anleger, in deren Augen das gelbe Edelmetall weiterhin als Schutz gegen übermäßige Inflation dient. Dies spiegelt sich in den starken Zuflüssen bei goldgedeckten ETFs wider. So ist das Volumen des zugrunde liegenden ETF-Goldes weltweit seit Jahresbeginn um 17% gestiegen. Mittel- bis langfristig bleibt der Rückenwind am Goldmarkt bestehen. Leitzinssenkungen in den USA sowie potenzielle Angriffe des US-Präsidenten auf die Unabhängigkeit der Fed dürften innerhalb der nächsten drei Monate zu einem Anstieg des Goldpreises auf 4.400 US-Dollar führen. Eine hartnäckig hohe US-Inflation und der bestehende Trend der Blockbildung, zusammen mit der starken Zentralbanknachfrage verleihen der Attraktivität des gelben Edel-metalls langfristig weiteren Auftrieb und dürften auf Sicht von zwölf Monaten für Niveaus im Bereich von 4.800 US-Dollar je Feinunze sorgen.
| 19.11.2025 | +3 Monate |
+6 Monate |
+12 Monate | |
| Goldpreis in USD |
4.127 | 4.400 |
4.600 | 4.800 |
| Goldpreis in Euro |
3.573 | 3.760 | 3.835 | 3.935 |
Kryptomärkte
Der Kryptomarkt steht derzeit unter erheblichem Druck. Erstmals seit Mai dieses Jahres bewegt er sich im Bereich der 90.000-US-Dollar-Marke. Der Fear&Greed-Index als Indikator für das Marktsentiment liegt bei 17 Punkten und signalisiert damit erhebliche Verunsicherung. Daten zu den Bitcoin-Spot-ETFs deuten außerdem darauf hin, dass sich institutionelle Investoren seit Mitte Oktober tendenziell aus dem Markt zurückgezogen haben. Das weiterhin niedrige Handelsvolumen unterstreicht die verhaltene Marktteilnahme und erhöht das Risiko einer Ausweitung der Korrektur.
Während die meisten Kryptowährungen in den letzten 30 Tagen deutliche Verluste verzeichneten, darunter Bitcoin (minus 11%) und Ether (minus 18%), lief es für Vertreter aus dem Segment gut, die besonderen Wert auf die finanzielle Privatsphäre ihrer Nutzer legen. Sogenannte Privacy-Coins wie Monero (plus 36%), Dash (plus 89%) und Zcash (plus 208%) konnten sich mit Erfolg gegen den übergeordneten Trend zur Wehr setzen. Auf Jahressicht legte Zcash sogar über 1.400% zu. Die deutliche Outperformance kann als Indiz dahingehend interpretiert werden, dass das Interesse an datenschutzorientierten Assets im digitalen Raum zunimmt.