Rohstoffmärkte und Digital Assets
Gold
Gold erlebt derzeit sein bestes Jahr seit 14 Jahren. Nach dem jüngsten Anstieg auf ein neues Rekordhoch bei rund 2.680 US-Dollar konnte das Edelmetall seit seinem Tiefstand von 1.820 US-Dollar Anfang Oktober über 45% zulegen.
Als Gründe für diesen imposanten Anstieg gelten die geopolitischen Konfliktherde sowie die anhaltend robuste Zentralbanknachfrage sowie die niedrigeren Anleiherenditen und sinkenden Leitzinsen. Doch auch die ETF-Nachfrage nach physischem Gold ist ungebrochen: Globale Gold-ETFs verzeichneten vier Monate in Folge Zuflüsse: Alle weltweiten Regionen verzeichneten positive Zuflüsse, wobei westliche Fonds an der Spitze standen.
Nach dieser starken Rekordjagd erwarten wir zunächst eine leichte Konsolidierung, da die US-Zinssenkungserwartungen unseres Erachtens etwas zu weit vorausgeeilt sind. Die Märkte liebäugeln bereits mit einem weiteren großen Zinsschritt der Fed im November, eine Erwartung, die wir nicht teilen. Mittelfristig sollte der Goldpreis wieder steigen, da die strukturelle Nachfrage vonseiten der Zentralbanken intakt bleiben dürfte und die Anleiherenditen auf niedrigem Niveau bleiben sollten.
01.10.2024 | +3 Monate |
+6 Monate |
+12 Monate | |
Goldpreis in USD |
2.661 | 2.500 |
2.600 | 2.800 |
Goldpreis in Euro |
2.400 | 2.270 | 2.365 | 2.545 |
Kryptomärkte
Der Bitcoin hat beflügelt von der lockereren US-Geldpolitik die Marke von 66.000 US-Dollar durchbrochen. Damit beendete der Branchenprimus den September so stark wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Die Befürworter von Bitcoin & Co. spekulieren weiterhin auf eine steigende Nachfrage nach Kryptowährungen angesichts voraussichtlich sinkender Renditen an den Geld- und Anleihemärkten. Betrachtet man die sogenannte Saisonalität – also die Kursverläufe zum gleichen Zeitpunkt in den jeweiligen Vorjahren – können sich Bitcoin-Anhänger freuen. Denn: Der Oktober ist historisch betrachtet einer der stärksten Monate für Bitcoin und hat sich somit seinen Spitznamen „Uptober“ verdient. Die anstehenden US-Wahlen bergen aber Potenzial für Volatilität.
Der Stern über der nach Marktkapitalisierung zweitgrößten Kryptowährung Ether schien schon einmal heller. Hatten Investoren nach dem Start der Ether-Spot-ETFs vor wenigen Monaten auf einen ähnlichen Hype um die Anlage-vehikel wie bei den im Januar dieses Jahres gestarteten Bitcoin-Pendants gehofft, musste sich Ether(eum) auch hier dem Branchenprimus geschlagen geben. Die Nettomittelzuflüsse in die neun ETFs sind bislang äußerst ent-täuschend. Ether-Spot-ETFs verwalten derzeit rund 7 Milliarden US-Dollar an Kapital. Zum Vergleich: Bei Bitcoin-Spot-ETFs beläuft sich die Summe auf rund 59 Milliarden US-Dollar. Das unerwartet stark gestiegene Angebot an Ether und die zunehmende Konkurrenzsituation belasten den Kurs zusätzlich.