Rohstoffmärkte und Digital Assets
Gold
Weiterhin blicken Goldanleger insbesondere auf die US-Notenbank. Dabei sorgen einerseits anhaltende Leitzinssenkungserwartungen vonseiten der Marktteilnehmer für ein starkes Interesse nach dem Edelmetall. Andererseits hat US-Präsident Donald Trump angedeutet, Kevin Hassett als Nachfolger von Fed-Chef Powell nominieren zu wollen. Hassett ist Direktor des National Economic Council, eines wirtschaftspolitischen Gremiums, das eng an den Präsidenten angebunden ist. Sollte er künftig die Rolle des Fed-Vorsitzenden einnehmen, würde die Unabhängigkeit der US-Notenbank verstärkt in Frage gestellt werden, was das Vertrauen in den US-Dollar belasten und die Goldnachfrage als sicherer Hafen stützen dürfte.
Gleichzeitig blickte der Goldmarkt nicht nur auf die USA, sondern auch auf Indien. Die dortige Regulierungsbehörde der Pensionskassen hatte erstmals entschieden, Gold-ETFs als zulässige Anlageklasse für die nationalen Altersvorsorgeprogramme freizugeben. Damit haben indische Rentenfonds künftig die Möglichkeit, einen Teil ihres derzeit rund 130 Mrd. US-Dollar umfassenden verwalteten Vermögens in goldgedeckte Produkte zu investieren. Dies könnte einen strukturellen Wendepunkt für die institutionelle Goldnachfrage in dem Land darstellen, das weltweit den zweitgrößten Goldverbrauch hat. Zwar fällt die Allokationsquote bei maximal 1% des verwalteten Vermögens zunächst konservativ aus, jedoch signalisiert dieser Schritt ein wachsendes Vertrauen in Gold als langfristige strategische Komponente in indischen Pensionsportfolios – ein Schritt, der langfristig neues institutionelles Kapital in den Markt bringen dürfte.
| 17.12.2025 | +3 Monate |
+6 Monate |
+12 Monate | |
| Goldpreis in USD |
4.342 | 4.400 |
4.600 | 4.800 |
| Goldpreis in Euro |
3.695 | 3.760 | 3.835 | 3.935 |
Kryptomärkte
Der Bitcoin bleibt weiterhin unter Druck. Mit Kursen in einer breiten Handelsspanne um 87.000 US-Dollar beläuft sich das Minus gegenüber dem Allzeithoch vom Oktober auf rund 30%. Damit notiert die führende Kryptowährung knapp unter dem Jahresausgangsniveau. Zahlreiche Indikatoren deuten auf eine weiterhin fragile Marktlage hin. Die Marktliquidität ist gering, Futures-Positionen wurden abgebaut, während kurzfristig Short-Positionierungen sowie ein überwiegend negatives Marktsentiment zunehmen.
Die Bank of Japan dürfte in dieser Woche den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,75% anheben. Das könnte den Bitcoin weiter unter Druck setzen. Historisch folgten auf Zinserhöhungen in Japan deutliche Kursrückgänge. Hintergrund sind Yen-Carry-Trades – also über Yen-Kredite finanzierte Investitionen in nicht-japanischen und meist spekulativen Anlageklassen. Steigende Zinsen am japanischen Geldmarkt erhöhen das Risiko, dass Carry-Trades aufgelöst werden, wodurch die Nachfrage nach riskanteren Vermögenswerten belastet wird. Zwar deuten aktuelle Daten darauf hin, dass ein Teil der Belastung bereits eingepreist ist. Marktbeobachter rechnen aber mit erhöhter Volatilität.