
Rohstoffmärkte und Digital Assets
Gold
Nach dem eher „hawkish“ von den Rentenmarkt-Akteuren aufgenommenen Zinsentscheid der US-Notenbank zeigte sich der Goldpreis Ende Januar weitgehend stabil. Der Grund mag darin liegen, dass die Fed sich die Tür für mögliche Zinssenkungen offen gelassen hat.
Im Februar erreichte der Goldpreis dann mit rund 2.880 US-Dollar ein neues Allzeithoch, da die Trump’sche Wirtschaftspolitik zu einer erhöhten Inflation führen kann. Ferner sorgt die Zollpolitik weiterhin für Verunsicherung und kann (geo-)politische Spannungen verstärken. So hat Präsident Trump seine Drohung an die BRICS-Staaten wiederholt. Er werde mit 100% Zöllen reagieren, falls diese versuchen sollten, den US-Dollar als Reservewährung Nummer eins abzulösen. Er verlangt eine Zusage dieser „scheinbar feindlich gestimmten“ Länder, dass sie weder eine eigene BRICS-Währung gründen noch eine andere Währung als den US-Dollar unterstützen werden.
Die anhaltenden Zentralbankenkäufe der Schwellenländer, darunter auch die BRICS-Staaten, galten neben der privaten Investorennachfrage als ein wesentlicher Grund für die im Jahr 2024 rekordhohe Performance des Goldpreises.
05.02.2025 | +3 Monate |
+6 Monate |
+12 Monate | |
Goldpreis in USD |
2.871 | 2.900 |
2.900 | 3.100 |
Goldpreis in Euro |
2.755 | 2.900 | 2.990 | 3.040 |
Kryptomärkte
Bitcoin & Co. können sich der aktuellen weltwirtschaftlichen Unsicherheit aufgrund der von Trump in Aussicht gestellten Zölle nicht entziehen. Die führende Kryptowährung Bitcoin fiel seit vergangenen Freitag zeitweise um fast 15% unter die psychologisch wichtige Marke von 100.000 US-Dollar. Nach einem zwischenzeitlichen Tief von rund 91.000 US-Dollar liegt Bitcoin nun wieder bei rund 98.000 US-Dollar pro Coin. Viele alternative Kryptowährungen aus der zweiten Reihe traf es dagegen deutlich härter, sie mussten in den letzten Tagen Kursverluste von teilweise 30% bis 40% hinnehmen. Die zweitgrößte Kryptowährung, Ether, fiel zeitweise auf den tiefsten Stand seit Anfang August 2024. Der gesamte Krypto-Markt fiel vorübergehend um rund 600 Mrd. US-Dollar unter die Marke von 3 Bio. US-Dollar.
Die Marktteilnehmer sind derzeit verunsichert, wie sich die Weltwirtschaft und die Geldpolitik in den kommenden Monaten entwickeln werden. Die aggressive Zollpolitik Trumps schürt Ängste vor Handelskriegen, einem Wiederaufflammen der Inflation und Rezessionen. Bitcoin konnte in den letzten Tagen seinen von Anhängern propagierten Status als „digitales Gold“ und damit als sicherer Hafen in Krisensituationen nicht rechtfertigen. Dennoch ist und bleibt Bitcoin das Maß aller Dinge im Krypto-Segment und behauptet sich aktuell mit vergleichsweise geringen Kursverlusten. So konnte der Branchenprimus seine Dominanz im Sektor nun wieder auf über 60% ausbauen.