Rohstoffmärkte und Digital Assets

Gold

Aufgrund der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten seit dem letzten Quartal 2023 konnte sich der Goldpreis wieder erholen. Hintergrund war die ge­stiegene geopolitische Unsicherheit, die für eine erhöhte Nachfrage nach dem sicheren Hafen sorgte. Zusätzlich gestützt wird der Goldpreis derzeit durch hohe Zentralbankkäufe, insbesondere von jenen aus den BRICS-Staaten. Reserve­um­schichtun­gen weg vom US-Dollar, etwa bei der chinesischen Zentralbank, könnten hierbei eine Rolle spielen. Damit kann sich der Preis des gelben Edelmetalls trotz der aktuell nachlassen­den Fed-Leitzins­senkungsfantasien vonseiten der Markt­teilnehmer aufgrund solider US-Wirt­schaftsdaten weiterhin auf einem hohen Niveau halten.

 

Mit rund 2.430 US-Dollar je Feinunze (Intraday-Kurs) erreichte der Goldpreis am 12. April sein jüngstes Allzeithoch. Die US-Notenbankpolitik, aber vor allem die geopolitische Gemengelage sowie die hohen Zentralbankkäufe dürften den Goldmarkt in naher Zukunft weiterhin dominieren. Auf Sicht von drei bis sechs Monaten dürfte sich der Goldpreis um die Marke von 2.200 US-Dollar bewegen. Langfristig, bei niedrigeren Renditeniveaus, sehen wir nachhaltige Notierungen um 2.300 US-Dollar je Feinunze.

GOLDPREIS (US-DOLLAR/FEINUNZE)
  17.04.2024 +3 Monate
+6 Monate
+12 Monate
Goldpreis in USD
2.390

2.200

2.200

2.300

Goldpreis in Euro
2.247 2.035 2.035 2.130
Quelle: LSEG, DZ BANK Prognose

Kryptomärkte

Die führende Kryptowährung Bitcoin befindet sich seit dem jüngsten Allzeithoch Mitte März bei knapp 74.000 US-Dollar in einer Schwächephase und notiert aktuell bei rund 63.000 US-Dollar. Der Hype um Bitcoin-Spot-ETFs scheint sich gelegt zu haben, zumindest halten sich Zu- und Abflüsse derzeit die Waage. Der gesamte Krypto-Markt konnte sich diesem Trend des Platzhirsches nicht entziehen und fiel innerhalb des letzten Monats von knapp 2,8 Bio. US-Dollar auf aktuell rund 2,35 Bio. US-Dollar. Bitcoin konnte in den letzten unsicheren Tagen nach dem Angriff des Iran auf Israel seinem von Anhängern gewünsch­ten Image als "digitales Gold" nicht gerecht werden. Im Gegensatz zum ana­logen Gold, das auf Rekordniveau notiert, musste der Bitcoin herbe Kurs­verluste hinnehmen.

 

Zudem steht Ende dieser Woche das sogenannte Bitcoin-Halving im Fokus. In wenigen Tagen erhalten die Miner im Netzwerk, die die Abwicklung der Trans­aktionen übernehmen, nur noch 3,125 statt bisher 6,25 neue Bitcoin-Einheiten, wenn sie einen neuen Block an die Kette hängen. In der Vergangen­heit folgten diesem Ereignis regelmäßig wenige Monate später neue Rekord­stände. Aller­dings kam es nach den letzten beiden Ereignissen in den ersten Wochen danach zu Gewinnmitnahmen beziehungsweise einer Konsolidierung, sodass die Preisentwicklung der nächsten Wochen von den Marktteilnehmern mit Argusaugen beobachtet werden dürfte.

BITCOIN VS US-DOLLAR