
Rohstoffmärkte und Digital Assets
Gold
Im Anschluss an die eingetretene Waffenruhe im Iran-Israel-Krieg hat der Goldpreis korrigiert und ist zeitweise auf rund 3.280 US-Dollar je Feinunze gefallen. Diese Atempause währte aber nur kurz. Die aufgekommenen US-Zinssenkungsfantasien sowie die Sorge vor einem sich weiter aufblähenden US-Haushaltsdefizit haben dem Goldpreis zuletzt wieder Auftrieb gegeben.
Derweil hat der World Gold Council seine jüngst unter den Zentralbanken durchgeführte Umfrage zu den künftigen Goldkäufen veröffentlicht. Ähnlich wie bei früheren Umfragen haben die Notenbanken weiterhin positive Erwartungen an Gold. Die Befragten rechnen mit überwältigender Mehrheit (95%) damit, dass die globalen Goldreserven der Zentralbanken in den nächsten zwölf Monaten zunehmen werden. Ein vergleichsweise hoher Prozentsatz von 43% der Befragten geht davon aus, dass sich im gleichen Zeitraum auch die eigenen Goldreserven ihrer jeweiligen Notenbank erhöhen werden. Die gute Performance von Gold in Krisenzeiten, die Portfoliodiversifizierung der Währungsreserven und die Inflationsabsicherung sind einige Schlüsselthemen, die die Pläne der Notenbanken forcieren, im kommenden Jahr mehr Gold anzuhäufen. Darüber hinaus werden die einzigartigen Eigenschaften und die Rolle von Gold als strategischer Vermögenswert von den Zentralbanken weiterhin geschätzt:
02.07.2025 | +3 Monate |
+6 Monate |
+12 Monate | |
Goldpreis in USD |
3.336 | 3.300 |
3.500 | 3.700 |
Goldpreis in Euro |
2.834 | 2.870 | 2.990 | 3.085 |
Kryptomärkte
Für Aufsehen am Kryptomarkt sorgte eine überraschende Ankündigung in den USA: Bill Pulte, Direktor der Federal Housing Finance Agency (FHFA), forderte die Hypotheken-Giganten Fannie Mae und Freddie Mac auf, Kryptowährungen künftig als Vermögenswert bei der Vergabe von Hypotheken zu berücksichtigen. Befürworter sehen hierin einen weiteren Schritt zur institutionellen Akzeptanz von Bitcoin & Co. Deren Integration in den US-Hypothekenmarkt könnte langfristig neue Nachfragequellen schaffen, so die teils geäußerten Hoffnungen.
Gestützt wird die führende Kryptowährung dabei von einer weiterhin robusten Nachfrage nach ETFs und von Aktienunternehmen, die sich auf den Kauf von Bitcoin spezialisiert haben. Rückenwind erhält sie zudem vonseiten des Geldmarktes, wurden hier doch zuletzt verstärkt Leitzinssenkungen der US-Noten-bank eingepreist. Ferner stehen die Chancen für US-Präsident Trump gut, sein Steuersenkungsgesetz in naher Zukunft durch den Kongress zu bekommen. Zwar finden Kryptowährungen hierin keine besondere Berücksichtigung. Es unterstreicht allerdings die Handlungsfähigkeit des krypto-freundlichen US-Präsidenten. Zugleich sägt die hieraus resultierende noch expansivere Fiskalpolitik weiter an der Reputation von US-Staatsanleihen und des US-Dollars als Anker für das traditionelle Finanzsystem. Der Bitcoin liegt aber zum Dollar, und auch zum Euro seit Jahresbeginn im Plus.