
Konjunktur Deutschland
Konjunktur Deutschland
US-Zölle belasten deutsche Wirtschaftsentwicklung im Jahr 2025
Ähnlich wie die EWU insgesamt sieht sich auch die deutsche Wirtschaft im Prognosezeitraum heftigem Gegenwind ausgesetzt. Schließlich sind die USA bislang der wichtigste Abnehmer deutscher Exporte. Gefährdet sind vor allem die wichtigen Industriebranchen wie die Automobilindustrie, aber auch der Maschinenbau. Wie stark die Zölle die Exporte dämpfen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa ob die Kosten tatsächlich eins zu eins von den Produzenten an die Kunden weitergegeben werden oder ob die Unternehmen Margenanpassungen in Kauf nehmen. Zudem stellt sich die Frage, wie schnell die USA in der Lage sind, die nun teureren Produkte aus Deutschland zeitnah zu substituieren. Insgesamt dürfte der Zollschock die Exporte und auch die Investitionen in Deutschland dämpfen.
Zölle und handelspolitische Unsicherheit belasten Deutschland als Exportnation
Mitentscheidend für die Investitionsentwicklung in Deutschland dürften auch die Vorgaben seitens der Politik der künftigen Regierung sein. Gelingt es den Unternehmen, ihre Rahmenbedingungen insofern zu verbessern, als der hohe Bürokratieaufwand verringert, Energiesteuern gesenkt und zumindest verlässliche Ankündigung einer Körperschaftssteuerreform gemacht werden, sollte sich das Geschäftsklima hierzulande aufhellen und sich die Planungssicherheit verbessern.
Investitionen bedürfen eines politisch bedingten Anstoßes
Eine gewisse Verunsicherung spüren derzeit auch die Konsumenten in Deutschland. Weniger die Angst vor einer mittelfristig steigenden Inflation, sondern vor allem die Sorge vor einem drohenden, durch eine Abschwächung der Weltwirtschaft bedingten Arbeitsplatzverlust belastet die Verbraucherstimmung hierzulande. Das vonseiten der Gesellschaft für Konsumforschung erhobene Verbrauchervertrauen verharrt zuletzt mit 24,5 Punkten tief im negativen Bereich.
Auch die Verbraucher sind verunsichert
Nach bereits zwei Jahren mit rückläufigen Wachstumsraten ist aufgrund der Zollschranken im laufenden Jahr erneut mit einer enttäuschenden Wachstumsbilanz zu rechnen. Für 2025 rechnen wir mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,1%. Etwas erfreulicher sind die Aussichten für 2026. Aufgrund höherer Verteidigungsausgaben und des Sondervermögens für Infrastruktur dürfte eine höhere Staatsnachfrage für eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums auf 1,2% sorgen. Damit werden die negativen Effekte des Zollschocks zumindest teilweise kompensiert.
2025 dürfte das dritte Jahr in Folge mit rückläufigem Wirtschaftswachstum sein
Deutschland Konjunkturprognose
2024 | 2025e | 2026e | |
---|---|---|---|
Bruttoinlandsprodukt | -0,2 | -0,1 | 1,2 |
Privater Verbrauch | -0,3 | 0,2 | 0,3 |
Staatsverbrauch | 3,5 | 2,4 | 2,7 |
Anlageinvestitionen | -2,6 | -1,2 | 2,5 |
Export | -1,0 | -2,4 | -0,2 |
Import | 0,3 | 1,1 | 0,8 |
Inflationsrate (HVPI) | 2,5 | 2,5 | 2,5 |