Konjunktur Deutschland

Konjunktur Deutschland

Deutsche Wirtschaft auf dem Weg hin zu einer graduellen leichten Erholung

Zu Beginn des Jahres 2024 war die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage noch durchweg düster. Zuletzt mehrten sich jedoch die positiven Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft. Insbesondere die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist im Januar und Februar nach einer längeren Durststrecke relativ kräftig gestiegen. Auch die Stimmung in den Unternehmen hat sich im März erneut verbessert, wie der ifo Index zeigt. Nicht nur die Erwartungen haben sich aufgehellt, auch die Einschätzung der aktuellen Lage wurde positiver bewertet.

 



Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist im Januar und Februar gestiegen



Deutlich mehr Branchen als im Vormonat erwarten laut einer Erhebung des ifo Instituts Zuwächse bei den Exporten. Insbesondere die Nahrungs­mittelprodu­zenten und die Getränkehersteller gehen davon aus, dass ihre Exportumsätze steigen. Auch im Automobilsektor hat sich die Stimmung ins Positive gedreht. Sogar die chemische Industrie blickte im März wieder optimistisch in die Zu­kunft. Im Maschinenbau gleichen sich positive und negative Aussichten gegen­wärtig nahezu aus. Mit einem Exportrückgang rechneten die Textil­wirtschaft, die Drucker sowie die Metallerzeuger und -bearbeiter.



ifo: Exporterwartungen der Firmen hellen sich auf



Zur Unterstützung der Erholung ist es wichtig, dass die Politik für Entlastung der Wirtschaft sorgt. Unternehmen leiden immer stärker unter einem steigenden Büro­kratie­aufwand, anziehenden Be­triebskosten und hohen Steuersätzen. Hier muss der Staat unseres Erachtens endlich gegensteuern.

Politik muss für Unterstützung sorgen

Dass die Kauflaune der Verbraucher weiterhin auf niedrigem Niveau stagniert, zeigt das GfK-Konsumklima. Die bis in den Februar hinein rückläufigen Einzel­handelsumsätze belegen diese Kaufzurückhaltung. Diese sollte sich aber künftig verringern. Für eine Erholung des privaten Konsums sprechen die kräftigen Nominallohn­zuwächse, die solide Beschäftigungslage und die niedrigere Inflation.

 

Die HVPI-Inflation (Harmonisierter Verbraucherpreisanstieg) hat sich im März auf 2,3% verringert. In den nächsten Monaten dürfte der Inflationsrückgang aber erst einmal eine Pause einlegen und in etwa auf dem aktuellen Niveau seitwärts tendieren. Der zuletzt gestiegene Ölpreis sowie das Ende der be­fristeten Mehr-wertsteuersenkung auf Gas und Fernwärme wird wohl den Ener­gie­preisen wieder etwas Auftrieb geben. Zudem bleibt die Preisentwicklung bei den Dienst­leistungen hartnäckig hoch. Dies wirkt in der Summe dem nach­lassenden Preisdruck bei Nahrungsmitteln und industriellen Gütern entgegen.



Deutsche Verbraucher sind weiterhin eher skeptisch

 

 

HVPI-Inflationsrate zuletzt bei 2,3%

   

Deutschland Konjunkturprognose

  2023 2024e 2025e
Bruttoinlandsprodukt -0,3 0,5 1,6
Privater Verbrauch -0,6 0,9 1,6
Staatsverbrauch -1,5 1,8 1,7
Investition -0,2 -1,9 1,3
Export -1,7
-0,5 2,5
Import -3,0 -1,0 2,3
Inflationsrate (HVPI) 6,0 2,5 2,4
Veränderung gegenüber Vorjahr in %; Quelle: DZ BANK