Das Bild stellt ein Lager oder Logistikzentrum dar, in dem eine große Menge von Kartons und Paketen gestapelt und sortiert wird. Im Vordergrund sind Förderbänder zu sehen, die dazu dienen, die Pakete zu transportieren und zu organisieren. Arbeiter sind zu erkennen, die mit der Bearbeitung und Verwaltung der Pakete beschäftigt sind. Im Hintergrund sind hohe Regale vollgepackt mit weiteren Kartons zu sehen. Diese Umgebung ist typisch für zentrale Distributionseinheiten, in denen Waren umgeschlagen, gelagert und für den Versand vorbereitet werden.

Konjunktur Deutschland

Konjunktur Deutschland

Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2025 geschrumpft

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in Deutschland im zweiten Quartal 2025 gegenüber dem Jahresauftaktquartal – preis-, saison- und kalender­be­reinigt – um 0,1% gesunken, nachdem es zuvor um revidiert 0,3% (q/q) gestiegen war. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes fielen die Investitionen in Ausrüstungen und Bauten im zweiten Quartal 2025 nach vorläufigen Erkenntnissen niedriger aus als im Vorquartal. Die privaten und staatlichen Konsumausgaben stiegen dagegen bereinigt gegenüber dem ersten Quartal 2025 an.

Deutsche Wirtschaft legt wieder den Rückwärtsgang ein

Die Stimmung unter den Unternehmen in Deutschland hat sich im Umfeld der monatelang bestandenen Unsicherheit über das Ausmaß der US-Importzölle etwas verbessert. Der ifo Geschäftsklimaindex stieg im Juli auf 88,6 Punkte, nach 88,4 Punkten im Juni. Die Unternehmen zeigten sich etwas zufriedener mit den laufenden Geschäften, wohingegen ihre Erwartungen nahezu unver-ändert blieben. Auch im verarbeitenden Gewerbe ist der Index gestiegen. Die Firmen bewerteten hier sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre Erwartungen besser als im Juni. Der Auftragsentwicklung fehlt es aber weiterhin an Schwung, denn die Kapazitätsauslastung stieg nur von 77,0% auf 77,2%. Während sich im Dienstleistungssektor das Klima verschlechtert hat und auch der Handel etwas pessimistischer in die Zukunft blickt, hat sich der Teilindex für das Bau­haupt­gewerbe weiter verbessert. Sowohl die Einschätzungen zur aktuellen Lage als auch die Erwartungen verbesserten sich in diesem Sektor.

ifo Index hat sich im Juli verbessert

Zwar wich nach dem erneut verschobenen Start der reziproken Zölle die Planungsunsicherheit der deutschen Exporteure, die im US-EU-Zolldeal ausgehandelte Höhe der US-Importzölle stellt aber eine Bürde für die deutsche Exportindustrie dar. Der damit einher­gehende Kostendruck veranlasst Unternehmen dazu, ihren Personalbestand zu überprüfen. Nach Angaben des ifo Institutes bleiben die Unternehmen vorsichtig und bauen immer noch mehr Stellen ab, als dass sie neue schaffen.

Nach dem Zolldeal wich zwar die Planungsunsicherheit, doch die Zölle wirken insgesamt belastend

Somit dürfte alles in allem im Jahr 2025 noch keine nennenswerte Erho­lung der deutschen Wirtschaft einsetzen. Eine Rückkehr hin zu einem moderaten Wirtschaftswachstum erwarten wir mit plus 1,2% (J/J) im Jahr 2026, wenn das im März geschnürte Schuldenpaket sukzessive umgesetzt wird und die Industrie öffentliche Aufträge abarbeitet. Auch der im Juli 2025 be­schlossene „Investitionsbooster“ sollte mittel- und langfristig Impulse setzen.

Erst im Laufe 2026 ist wegen der expansiveren Wirtschaftspolitik eine Erholung zu erwarten

Deutschland Konjunkturprognose

  2024 2025e 2026e
Bruttoinlandsprodukt -0,2 -0,1 1,2
Privater Verbrauch 0,2 0,9 0,5
Staatsverbrauch 3,2 1,3 2,4
Investitionen
-2,5 0,3 2,5
Export -1,7 -0,8 -0,2
Import -0,6 1,2 0,8
Inflationsrate (HVPI) 2,5 2,2 2,4
Veränderung gegenüber Vorjahr in %, Quelle: Macrobond, DZ BANK