Das Bild stellt ein Lager oder Logistikzentrum dar, in dem eine große Menge von Kartons und Paketen gestapelt und sortiert wird. Im Vordergrund sind Förderbänder zu sehen, die dazu dienen, die Pakete zu transportieren und zu organisieren. Arbeiter sind zu erkennen, die mit der Bearbeitung und Verwaltung der Pakete beschäftigt sind. Im Hintergrund sind hohe Regale vollgepackt mit weiteren Kartons zu sehen. Diese Umgebung ist typisch für zentrale Distributionseinheiten, in denen Waren umgeschlagen, gelagert und für den Versand vorbereitet werden.

Konjunktur Deutschland

Konjunktur Deutschland

Bruttoinlandsprodukt Deutschland: Nach der Revision ist vor der Revision

Das Statistische Bundesamt hat das Ergebnis der Schnellmeldung zum Brut­toinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2025 nach unten korrigiert. Statt der bisher gemeldeten minus 0,1% zum Vorquartal ist die deutsche Wirtschaft nun sogar um 0,3% gesunken. Grund für die Abwärtskorrektur war die schlechtere Entwicklung der Industrieproduktion im Juni, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Schnellschätzung noch nicht vorlag. Die wirtschaftliche Schwäche hält somit nicht nur an, sondern hat sich sogar noch einmal leicht verschärft.

 

 

 


Abwärtsrevision des BIPs für das zweite Quartal 2025

Was die Details auf der Verwendungsseite des BIP angeht, so stiegen im zweiten Quartal die privaten Konsumausgaben leicht und der Staats­konsum spürbar. Für einen starken Dämpfer sorgten die Investitionen: Die Ausrüs­tungsinvestitionen sanken im Vergleich zum Vorquartal um 1,9%, die Bauinvestitionen sogar um 2,1%. Auch der Außenbeitrag dämpfte, da die Exporte mit dem Wegfall der zollbedingten Vorzieheffekte leicht sanken, während die Importe zulegten.



Staatskonsum nahm spürbar zu, Investitionen schwach

Die „kleine” Revision des Quartalsergebnisses folgt der großen Revision der vergangenen Jahre, die vom Statistischen Bundesamt bereits bei der Schnellschätzung vor gut drei Wochen angekündigt worden war, aber nicht näher erläutert wurde. Während die Zuwachsrate des preisbereinigten BIP für die Jahre 2021 und 2022 leicht nach oben revidiert wurde, gab es für 2023 und 2024 deutliche Abwärtsrevisionen der realen Wirtschaftsaktivität. Für 2025 rechnen wir mit einem leichten Plus von 0,1% gegenüber dem Vorjahr. Im kommenden Jahr sollte eine moderate Erholung einsetzen, die sich zaghaft durch verbesserte Geschäftserwartungen ankündigt.

 

Auf die „kleine" Revision folgt die große Korrektur der letzten Jahre

Das ifo Geschäftsklima hat sich im August erneut leicht verbessert. Die Erwar­tungen für die nächsten sechs Monate sind gestiegen, während die Ge­schäftslage marginal nachgab. Dieses Ergebnis sollte jedoch keine Euphorie auslösen. Der Grund dafür liegt nämlich nicht im Zolldeal zwischen den USA und der EU, sondern vor allem an einer statistischen Besonderheit. Während sich nämlich das Gesamtklima verbesserte, verschlechterte sich in der Industrie, im Bau, im Handel und bei den Dienstleistungen jeweils das Ergebnis. Dies kommt laut ifo Institut nur sehr selten vor und ist auf die Saisonbereinigung zurückzuführen. Gerade die Industrieunternehmen dürften unzufrieden mit dem Zolldeal sein und bewerten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre Zukunftserwartungen schlechter als noch im Juli.

 

ifo Index hat sich im August verbessert

Deutschland Konjunkturprognose

  2024 2025e 2026e
Bruttoinlandsprodukt -0,5 0,1 1,0
Privater Verbrauch 0,2 1,1 0,6
Staatsverbrauch 3,2 1,4 2,1
Investitionen
-2,5 -0,0 1,8
Export -1,7 -0,8 -0,1
Import -0,6 1,4 1,0
Inflationsrate (HVPI) 2,5 2,1 2,1
Veränderung gegenüber Vorjahr in %, Quelle: Macrobond, DZ BANK