![](/content/dam/boersenkompass/kunjunktur_1920x600.jpg/jcr%3Acontent/renditions/original.transform/resize1920/image.jpg)
Konjunktur Deutschland
Konjunktur Deutschland
Stimmungsindikatoren mit Dämpfer – Inflation (HVPI) bei 2,2%
Nach dem überraschend positiven Jahresauftakt hat sich die Stimmungsaufhellung der vergangenen Monate im Juni erst einmal nicht fortgesetzt. Beispielsweise ist der ifo Index im Vormonat leicht gesunken. Dennoch gibt es gute Gründe, die für eine Fortsetzung der moderaten Konjunkturerholung in der zweiten Jahreshälfte 2024 sprechen. So sorgen die weiterhin kräftige Lohnentwicklung und die inzwischen deutlich niedrigere Inflation für ein reales Einkommensplus bei den privaten Haushalten. Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im Juni 2024 bei 2,2%, nach 2,4% im Mai. Preisniveaudämpfend wirken seit Jahresbeginn die Energie- und Nahrungsmittelpreise. Demgegenüber beobachten wir weiterhin überdurchschnittliche Preiserhöhungen bei Dienstleistungen.
Stimmungsaufhellung der vergangenen Monate hat sich zuletzt nicht fortgesetzt
Da sich der Kaufkraftgewinn konsumsteigernd auswirken sollte, dürften die privaten Konsumausgaben im dritten und vierten Quartal 2024 stärker zulegen. Dagegen ist bei Investitionen und Exporten nur von leichten Zuwächsen auszugehen. Mit Blick auf das Jahr 2025 dürfte die positive Konjunkturdynamik zwar weiter anhalten, allerdings ohne viel Tempo aufzunehmen. Die Erholung bleibt insgesamt nur moderat und ist kein durchgreifender und kräftiger Aufschwung. Insgesamt dürfte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2025 um 1,4% gegenüber 2024 expandieren.
Konjunkturdynamik dürfte verhalten zulegen
Die anhaltende Konjunkturschwäche hat den deutschen Mittelstand stark getroffen. Laut den Ergebnissen der aktuellen Mittelstandsstudie des BVR (Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken) und der DZ BANK konnten sich die mittelständischen Unternehmen in Deutschland den Auswirkungen der Vielzahl von seit dem Jahr 2020 kurz aufeinander folgenden Krisen nicht mehr entziehen. So hat sich etwa die Bewertung der Geschäftslage weiter verschlechtert und die Bilanzqualität der Mittelständler ist auf ihr schwächstes Ergebnis seit der Euro-Schuldenkrise gefallen. Die verschlechterte Bilanzqualität muss für den deutschen Mittelstand eine Warnung vor den immer noch bestehenden Risiken sein sowie ein Ansporn, eine konjunkturelle Erholung zur Verbesserung der eigenen Bilanzqualität zu nutzen. Trotz dieser wenig erfreulichen Entwicklung weisen die Ergebnisse auch auf ein Ende des konjunkturellen Tals hin. So fallen mittlerweile die Geschäftserwartungen dieser Unternehmen für die nächsten sechs Monate nicht länger mehrheitlich pessimistisch aus.
Anhaltende Konjunkturschwäche belastet den Mittelstand
Deutschland Konjunkturprognose
2023 | 2024e | 2025e | |
---|---|---|---|
Bruttoinlandsprodukt | -0,2 | 0,5 | 1,4 |
Privater Verbrauch | -0,6 | 0,5 | 1,4 |
Staatsverbrauch | -1,0 | 1,4 | 1,8 |
Investition | -0,3 | -0,8 | 0,5 |
Export | -0,2 |
0,3 | 2,2 |
Import | -2,1 | -0,9 | 1,8 |
Inflationsrate (HVPI) | 6,0 | 2,5 | 2,4 |