Das Bild stellt ein Lager oder Logistikzentrum dar, in dem eine große Menge von Kartons und Paketen gestapelt und sortiert wird. Im Vordergrund sind Förderbänder zu sehen, die dazu dienen, die Pakete zu transportieren und zu organisieren. Arbeiter sind zu erkennen, die mit der Bearbeitung und Verwaltung der Pakete beschäftigt sind. Im Hintergrund sind hohe Regale vollgepackt mit weiteren Kartons zu sehen. Diese Umgebung ist typisch für zentrale Distributionseinheiten, in denen Waren umgeschlagen, gelagert und für den Versand vorbereitet werden.

Konjunkturelles Umfeld

Konjunkturelles Umfeld

EWU: Dienstleistungspreise bremsen Inflationsrückgang

Auf den ersten Blick wirkt der Inflationsdruck im Euroraum insgesamt moderat, denn im Vergleich zu vorherigen Perioden stellt sich die Situation als relativ entspannt dar. Nach dem Anstieg im September (2,2% J/J) schwächte sich die Teuerungsrate im Oktober leicht auf 2,1% ab. Auch in Deutschland geht die Inflation (HVPI) um ein Zehntel zurück und beträgt nun 2,3%. Im Euroraum haben ein weiterer negativer Energiebeitrag sowie nachlassende Preise für Lebensmittel und Industriegüter die Rate verringert. Allerdings stiegen die Dienstleistungs­preise erneut an, und zwar auf 3,4%. Dadurch verharrte die Kernrate im Oktober bei 2,4%. Somit bleibt das Fundamentalbild bestehen: Hartnäckige Dienstleistungspreise verhindern einen merklichen Rückgang der Gesamtinflation im Euroraum.

 

 

 

 



EWU-Inflation hat sich im Oktober leicht abgeschwächt





Künftig dürfte die Energiekomponente wieder an Bedeutung gewinnen: Der dämpfende Effekt aus den Vorjahreswerten läuft zum Jahresende aus, während geo- und handelspolitische Unsicherheiten sowie Währungsschwan­kungen den Öl- und Gasmarkt volatil halten. Hinzu kommt der nationale CO₂-Preis, der in Deutschland ab 2026 auf ein Auktionssystem zwischen 55 und 65 Euro je Tonne umgestellt wird. Bereits im Vorfeld könnten Energieanbieter und Logistiker Preisanpassungen vornehmen, was indirekt auch Dienstleistungen verteuern dürfte. Auf der anderen Seite bleibt die Lohn-Preis-Spirale ein zentrales Thema. Solange im Euroraum die Beschäftigung hoch ist und die Löhne kräftig steigen, wird der Dienstleistungssektor kaum Preisdruck verlieren. Frühindikatoren wie die aktuellen PMI-Daten deuten auf eine noch recht robuste Nachfrage im Bereich Tourismus, Gastronomie und persönliche Dienstleistungen hin – also genau dort, wo die Preise am „klebrigsten“ sind. Umgekehrt dürften Güterpreise und Importkosten sinken, was die Gesamt­teuerung zumindest in der zweiten Jahreshälfte 2026 dämpfen könnte. Es ver­festigt sich damit ein zweigeteiltes Inflationsbild: Die Industrie und der Handel senden Entwarnung, die Dienstleister jedoch halten die Inflation über 2%.

Energiekomponente spielt künftig eine größere Rolle







Positive Einflussfaktoren Negative Einflussfaktoren

Bilaterale Handelsabkommen Erratische US-Zollpolitik/Protektionismus
Weitere geldpolitische Lockerungen der Notenbanken
Lieferkettenschwierigkeiten
Expansive Fiskalpolitik in einigen Ländern Steigende Staatsverschuldung (China/USA)
KI führt zu Effizienzsteigerungen//BIP-Wachstum Geopolitische Krisen/Kriege

Volkswirtschaftliche Rahmendaten USA

  Wirtschaftswachstum
(%J/J)
Verbraucherpreise
(%J/J)
Leistungsbilanzsaldo
(in % des BIP)
Budgetsaldo
(in % des BIP)
2025e 2,0 2,9 -4,0 -7,4
2026e
1,8 3,3 -3,2 -7,6
2027e 2,1 2,6 -3,1 -7,4
Quellen: FactSet, DZ BANK

Wachstumsraten wichtiger Wirtschaftsregionen

Volkswirtschaftliche Rahmendaten Euroland

 
  Wirtschaftswachstum
(%J/J)
Verbraucherpreise
(%J/J)
Leistungsbilanzsaldo
(in % des BIP)
Budgetsaldo
(in % des BIP)
2025e 1,0 2,0 3,0 -3,3
2026e
0,8 1,9 2,7 -3,2
2027e 1,4 2,1 2,8 n.a
Quellen: FactSet, DZ BANK

Fazit:

Die Preisentwicklung dürfte sich um das Ziel der EZB von 2% stabilisieren. Wir prognostizieren, dass die Inflation im Jahr 2025 bei 2,0% und 2026 bei 1,9% liegen wird. Der Rückgang im Jahr 2026 spiegelt eine weitere allmähliche Ent­spannung wider, während die Energieinflation voraussichtlich bis 2027 hinein bremsend wirken wird. Die Lebensmittelinflation wird sich allmählich auf ein moderates Niveau abschwächen. Darüber hinaus lässt der Lohndruck nach, die Dienstleistungsinflation schwächt sich ab und der starke Euro sorgt für preis­wertere Importe.

 

Im Jahr 2027 dürfte sich die Teuerung wieder etwas beschleunigen. Die bremsenden Energiepreiseffekte dürften auslaufen und die stabilere Konjunktur sorgt für einen leichten Preisauftrieb. Die Inflationsrate dürfte im Jahr 2027 auf 2,1% steigen.

Euroraum: HVPI-Inflation (J/J) bleibt im Prognosezeitraum nahe der 2%-Marke