Das Bild stellt ein Lager oder Logistikzentrum dar, in dem eine große Menge von Kartons und Paketen gestapelt und sortiert wird. Im Vordergrund sind Förderbänder zu sehen, die dazu dienen, die Pakete zu transportieren und zu organisieren. Arbeiter sind zu erkennen, die mit der Bearbeitung und Verwaltung der Pakete beschäftigt sind. Im Hintergrund sind hohe Regale vollgepackt mit weiteren Kartons zu sehen. Diese Umgebung ist typisch für zentrale Distributionseinheiten, in denen Waren umgeschlagen, gelagert und für den Versand vorbereitet werden.

Konjunkturelles Umfeld

Konjunkturelles Umfeld

Weltwirtschaft: Zölle bremsen weniger als gedacht – Inflation leicht erhöht

Das zu Ende gehende „Zoll-Jahr“ 2025 hat die Weltwirtschaft überraschend ohne größere Blessuren überstanden: China konnte beim Exportüberschuss sogar einen neuen Rekord aufstellen, Indien steuert trotz besonders hoher Strafzölle auf ein Wachstum jenseits von 7% zu. Die Wachstumsschwäche in einigen europäischen Volkswirtschaften ist nur zum Teil den US-Zöllen anzu­las­ten und primär hausgemacht. Auch dank des sehr kräftigen Jahresauftakts dürfte das globale Wirtschaftswachstum 2025 mit 3,3% nahezu durchschnittlich ausfallen.

 




Weltwirtschaft überraschend zollresilient

Der Blick auf das bevorstehende Jahr 2026 ist vorsichtig optimistisch: In den USA lassen Steuersenkungen, in Europa höhere Ausgaben für Ver­teidigung und Infrastruktur auf einen Wachstumsbooster hoffen. Vor allem Deutschland sollte dadurch aus der bisherigen Rolle als Wachstumsschlusslicht herauskommen. Im Jahresdurchschnitt 2026 fällt das globale Wachstum etwas niedriger aus als 2025. Mit einer Drei vor dem Komma wächst die Weltwirtschaft aber auch 2026 solide.

 

In den USA haben die Zölle zwar nicht für einen sprunghaften Anstieg der Verbraucherpreise gesorgt, sie schleichen sich jedoch in die Inflation. Die Unternehmen reichen die Zollkosten nur vorsichtig an die Verbraucher weiter, der Preisdruck bleibt damit aber erhöht. In den kommenden Monaten wird er wahrscheinlich weiter anziehen, wozu auch Donald Trumps harsche Migra­tionspolitik beitragen dürfte.

 

Im Euroraum dürfte die Inflation dagegen in den kommenden Monaten dank sinkender Energiekosten nachgeben. Auch der feste Euro wirkt inflationsdämpfend. Dauerhaft unter der 2%-Zielmarke wird die Teuerung jedoch kaum verharren. Mit einer unerwünschten Nähe zur Deflation kämpft China – wegen des schwachen Konsums und industrieller Überkapazitäten.



Weltwirtschaft wächst auch 2026 solide



US-Wirtschaft sehr resilient

 

 

 

Für die Eurozone ist die Trump'sche Zollpolitik eine Belastung




Positive Einflussfaktoren Negative Einflussfaktoren

Bilaterale (Freihandels-)Abkommen
Erratische US-Zollpolitik/Protektionismus
Effizienzgewinne dank KI/Investitionen in KI Strukturelle Standortnachteile (hohe Energiepreise)
Expansive Fiskalpolitik in einigen Ländern Steigende Staatsverschuldung (China/USA)
Niedrige Rohölpreise Geopolitische Krisen/Kriege

Volkswirtschaftliche Rahmendaten USA

  Wirtschaftswachstum
(%J/J)
Verbraucherpreise
(%J/J)
Leistungsbilanzsaldo
(in % des BIP)
Budgetsaldo
(in % des BIP)
2025e 2,0 2,8 -4,1 -7,0
2026e
2,3 3,3 -3,4 -7,6
2027e 2,1 2,6 -3,1 -7,4
Quellen: FactSet, DZ BANK

Wachstumsraten wichtiger Wirtschaftsregionen

Volkswirtschaftliche Rahmendaten Euroland

 
  Wirtschaftswachstum
(%J/J)
Verbraucherpreise
(%J/J)
Leistungsbilanzsaldo
(in % des BIP)
Budgetsaldo
(in % des BIP)
2025e 1,4 2,1 2,7 -3,3
2026e
1,0 1,9 2,7 -3,2
2027e 1,4 2,1 2,7 -3,2
Quellen: FactSet, DZ BANK

Fazit:

Die US-Wirtschaft erweist sich dank der hohen KI-Investitionen als erstaunlich resilient. Die verhängten US-Importzölle haben das Wirtschafts­wachstum nicht nennenswert in Mitleidenschaft gezogen. Im Jahr 2026 dürften Steuersenkungen und weitere US-Zinssenkungen die US-Konjunktur stützen. In den Ländern der Eurozone sollten eine expansivere Wirtschafts- und Aus­gaben­politik Wachstumsimpulse liefern.

 

Die in Kraft getretenen US-Importzölle führten bislang nur zu einer moderat erhöhten US-Inflation. Angesichts des auf sehr niedrigem Niveau verharren­den US-Konsumentenvertrauens scheuen sich die Unternehmen, die gestiege­nen Inputkosten an die Verbraucher zu überwälzen. Ein Aufwärtsrisiko für die Teuerungsrate geht von der US-Migrationspolitik aus: Diese könnte einen Mangel an Facharbeitern hervorrufen und über erhöhte Lohnabschlüsse den Preisniveauauftrieb verstärken. In der EWU wird die Inflation nur kurzfristig unter die 2%-Marke fallen. Aufwärtsrisiken gehen von der lockereren Fiskalpolitik aus.

US-Inflationsrate steigt nur moderat - Zolleffekt hält sich in Grenzen