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Konjunkturelles Umfeld
Konjunkturelles Umfeld
Erholung der Weltwirtschaft bleibt fragil – Rückgang der globalen Inflation zäh
Mit knapp über 3% wird das globale Wirtschaftswachstum 2024 und 2025 wohl weiter unterdurchschnittlich bleiben. Die Konjunkturerholung ist in der ersten Hälfte dieses Jahres zwar etwas kräftiger ausgefallen, politische Unsicherheiten trüben aber den Ausblick für 2025. Aktuell profitiert vor allem die chinesische Wirtschaft noch von ihrer guten Exportkonjunktur. Ein Schub für die Weltwirtschaft ist sie indes nicht, da Chinas Importe angesichts der lahmenden Binnenkonjunktur verhalten bleiben. Dies zeigt sich auch an der immer noch sehr schwachen Industriekonjunktur, die das Wachstum im Euroraum und insbesondere in Deutschland weiterhin belastet. Hoffnungsträger für die weitere Erholung ist hier der private Konsum. Derweil scheinen die US-Verbraucher inzwischen die schon lange erwartete Bremswirkung der hohen Zinsen und Inflation zu spüren. Nach dem jüngsten Schwungverlust dürfte die US-Wirtschaft erst allmählich wieder stärker wachsen.
Aufwärtstendenz der globalen Konjunktur uneinheitlich und fragil
Weltweit kämpfen die meisten Volkswirtschaften weiterhin damit, die Inflationsraten wieder in Einklang mit den Zielgrößen der Notenbanken zu bringen. Aktuell liegen die Teuerungsraten meistens noch ein gutes Stück über den Notenbankzielen und bewegen sich eher seit- als weiter abwärts. Dies dürfte sich noch eine Weile fortsetzen. Vor allem im lohnintensiven Dienstleistungssektor ist der Preisdruck noch sehr hoch. Die Löhne wachsen überdurchschnittlich und die Unternehmen haben dank der erhöhten Dienstleistungsnachfrage Preissetzungsspielräume.
Disinflationärer Prozess verläuft global nicht geradlinig
Der Ölpreis dürfte in den kommenden Monaten zwar nur seitwärts tendieren. Sein Vorjahresniveau übertrifft er damit ab Herbst allerdings wieder deutlich und erhöht somit zusätzlich den Aufwärtsdruck auf die Inflationsraten. Ausnahmen im globalen Inflationsbild sind die Beinahe-Deflation in China aufgrund der anhaltenden Konsumflaute sowie die hohe abwertungsbedingte Inflation in der Türkei.
Ölpreis stellt ein Aufwärtsrisiko für die Teuerungsrate dar
Positive Einflussfaktoren | Negative Einflussfaktoren |
---|---|
Leitzinssenkungen der EZB/Fed |
Rohölpreis auf Jahressicht leicht aufwärts gerichtet |
Höhere Nominallöhne stützen die Kaufkraft |
Geopolitische Krisen/Kriege sorgen für Unsicherheit |
Expansivere Fiskalpolitik in China/USA |
Hohe Staatsverschuldung einiger Nationen |
Globaler Handel gewinnt etwas an Dynamik |
Zölle/Fragmentierung des internationalen Handels |
Volkswirtschaftliche Rahmendaten USA
Wirtschaftswachstum (%J/J) |
Verbraucherpreise (%J/J) |
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP) |
Budgetsaldo (in % des BIP) |
|
---|---|---|---|---|
2023 |
2,5 | 4,1 | -3,3 | -7,5 |
2024e |
2,4 | 3,0 | -3,4 | -6,2 |
2025e | 1,8 | 2,6 | -3,5 | -6,6 |
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Volkswirtschaftliche Rahmendaten Euroland
Wirtschaftswachstum (%J/J) |
Verbraucherpreise (%J/J) |
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP) |
Budgetsaldo (in % des BIP) |
|
---|---|---|---|---|
2023 | 0,5 | 5,4 | 2,9 | -3,6 |
2024e |
0,8 | 2,5 | 2,2 | -2,9 |
2025e | 1,4 | 2,1 | 2,3 | -2,6 |
Fazit:
Mit Blick auf die Preisentwicklung hat sich zuletzt das Bild bestätigt, dass der Inflationsrückgang in der Eurozone und in den USA nur sehr zögerlich vorankommt. Im Juni ging die Inflationsrate in der EWU auf 2,5% (J/J) zurück, wobei die Preise für Dienstleistungen mit 4,1% weiter kräftig stiegen. Der Rückgang der Teuerung ist auf einen leicht schwächeren Preisauftrieb bei Nahrungs- und Genussmitteln sowie Energie zurückzuführen.
Der DZ BANK Euro-Indikator übertrifft sein Vorjahresniveau inzwischen zwar leicht, hat im Juni mit einem Rückgang um 0,2% zum Vormonat aber wieder einen Dämpfer hinnehmen müssen. Andere Stimmungsindikatoren verzeichneten im Juni ebenfalls eine schwächere Entwicklung. Auch in den kommenden Monaten ist immer wieder mit leichten Rücksetzern zu rechnen.