
Rentenmärkte
Rentenmärkte
US-Rentenmarkt
Es wurde marktseitig erwartet, dass die Fed ihren Leitzins auf der Sitzung am 7. Mai unverändert lässt, da die Entscheidungsträger eine vorsichtige Haltung einnehmen, um die Auswirkungen von Trumps Zöllen auf die Inflation abzuschätzen. Die Entscheidung fiel inmitten anhaltender Spannungen zwischen Präsident Trump und der Federal Reserve, da der Präsident weiterhin Druck auf die Zentralbank ausübt, die Zinsen zu senken. Wir gehen im weiteren Jahresverlauf von zwei moderaten Zinssenkungen aus. Die zu erwartende Abschwächung des US-Arbeitsmarktes sollte der Fed den notwendigen geldpolitischen Spielraum dazu geben. Am US-Rentenmarkt, der aktuell von Inflations- und Konjunkturängsten geprägt ist, sollten die zehnjährigen Renditen mittelfristig auf 5% steigen (höhere Staatsverschuldung, künftiger Konjunkturoptimismus).
Euro-Rentenmarkt
Der EZB-Rat hat auf seiner April-Sitzung eine weitere Senkung der Leitzinsen um 25 Basispunkte beschlossen. Der Einlagensatz liegt nun bei 2,25%. Zur Begründung verweisen die Notenbanker auf den gut voranschreitenden Disinflationsprozess. EZB-Chefin Lagarde gab angesichts des von hoher Unsicherheit geprägten Umfelds keine Guidance zum weiteren geldpolitischen Vorgehen („not precommitting“). Man werde weiter in Abhängigkeit der Datenlage von Ratssitzung zu Ratssitzung entscheiden. Angesichts der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren betont die Notenbank ihre grundsätzliche Handlungsbereitschaft und hält damit die Tür für eine weitere Lockerung der Zinszügel offen.
Hatte die Entscheidung über das deutsche Schuldenpaket und die Lockerung der Schuldenbremse die zehnjährige Bund-Rendite zunächst in der Spitze bis auf 2,94% klettern lassen, drückte die Zollankündigung von Trump die Rendite im Tief bis auf annähernd 2,40%. Es muss wohl davon ausgegangen werden, dass auf kurze Sicht das Geschehen am Rentenmarkt weiterhin von hoher Volatilität geprägt sein dürfte. Auf Sicht von drei Monaten gehen wir davon aus, dass die US-Administration auch aufgrund eines wachsenden innenpolitischen Drucks zunehmend an konstruktiven Gesprächen über die zukünftige transatlantische Zusammenarbeit interessiert ist. Die Lage an den Finanzmärkten dürfte sich wieder etwas beruhigen und die Bund-Rendite sollte sich im Bereich um 2,60% einpendeln. Für ein perspektivisch höheres Renditeniveau am langen Ende spricht, dass im Jahresverlauf wieder die Zuversicht in den Vordergrund rückt, dass das deutsche Schuldenpaket und weitere Investitionsmaßnahmen auf europäischer Ebene positive Wachstumsimpulse liefern können.
Fazit
Während die Geldpolitik das kurze Ende der Zinsstrukturkurve prägt, werden die anderen Laufzeitensegmente am Rentenmarkt durch die Fiskalpolitik mitbestimmt.
Anlagemöglichkeiten
Zwar haben sich die Renditen am kurzen Ende leicht von ihren Tiefständen gelöst, zwei weitere Zinssenkungen der EZB sind aber eingepreist, sodass wir am kurzen Ende ein Korrekturpotenzial ausmachen. Kurzfristig eingestellte Investoren könnten eingegangene Positionen in den Kurzläufern reduzieren.
Zinsprognose vom 10. April 2025
07.05.2025 | +3 Monate | +6 Monate | +12 Monate | 31.12.2025 | |
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Refi-Satz | 2,40 | 2,40 | 2,15 | 2,15 | 2,15 |
EZB-Einlagezinssatz |
2,25 | 2,25 | 2,00 | 2,00 | 2,00 |
3-Monats-Euribor | 2,15 | 2,20 | 1,95 | 1,95 | 2,00 |
10 Jahre | 2,47 | 2,60 | 2,70 | 3,00 | 2,85 |
Vereinigte Staaten | |||||
Fed-Funds-Target | 4,25-4,50 | 4,00-4,25 |
3,75-4,00 | 3,75-4,00 | 3,75-4,00 |
10 J. Treasuries | 4,30 | 4,50 | 4,70 | 5,00 | 5,00 |

Rendite- und Zinsentwicklung Euroraum

Renditestruktur Bundesanleihen und Prognose
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