Im Blickpunkt
Im Blickpunkt
Asset Allocation – mehr Finanzsektor und weniger US-Staat
Der Jahresabschluss mag zwar recht turbulent verlaufen, dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich mit 2025 ein aus unserer Sicht für das assetklassenübergreifende DZ BANK Musterportfolio sehr erfolgreiches Anlagejahr dem Ende zuneigt. Derzeit liegt das Plus bei rund 10% – und das trotz des vorübergehenden Kurseinbruchs im Zuge des US-Zollchaos und der damit verbundenen Verunsicherung an den weltweiten Finanzmärkten.
Gute Performance des assetklassenübergreifenden DZ BANK Musterportfolios
Getrieben wurde die erfreuliche Entwicklung seit Jahresbeginn vor allem von den deutlichen Kursanstiegen bei Gold (wechselkursbereinigt plus 39%) sowie dem EU-Luftfahrt- und Verteidigungsindex (plus 50%). Einen positiven Beitrag leisteten zudem der DAX und das Engagement in Schwellenländeraktien, die in den letzten knapp elf Monaten um 17% sowie wechselkursbereinigt 14% zulegen konnten. Während die meisten anderen Portfoliomitglieder zumindest einen moderat positiven Beitrag geleistet haben, belasteten vor allem die kurzlaufenden US-Staatsanleihen. Zwar wurden hier aufgrund des allgemein nachlassenden US-Renditeniveaus Kursgewinne verzeichnet. Diese genügten jedoch nicht, um die US-Dollar-Schwäche gegenüber dem Euro zu kompensieren, sodass aus einem Plus von 5% wechselkursbereinigt ein Minus in vergleichbarer Größenordnung resultiert.
Gold und Aktien waren die Performancetreiber
Am angeschlagenen Erscheinungsbild des US-Dollars dürfte sich unseres Erachtens vorerst nichts ändern. Dem Greenback mag es in den letzten Wochen gelungen sein, etwas Boden gutzumachen, sodass Euro-Dollar aktuell wieder im Bereich von 1,15 US-Dollar anzutreffen ist. Nachhaltig dürfte diese Stabilisierung jedoch nicht sein. Vielmehr prognostizieren wir auf Jahressicht einen Euro-US-Dollar-Wechselkurs von 1,22 US-Dollar und damit eine weitere Abwertung des Greenback von gut 5%. Die kurzlaufenden US-Staatsanleihen dürften zwar aufgrund bevorstehender Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank bis Mitte 2026 moderate Kursgewinne verzeichnen. So fiel die US-Rendite im zweijährigen Bereich bereits in den vergangenen Monaten von deutlich über 4% auf aktuell etwa 3,5%, und diese Entwicklung dürfte sich auf Jahressicht bis auf ein Niveau von 3,3% fortsetzen. Um die Wechselkursverluste wettzumachen, sollten zu erwartende Kursgewinne und Coupon-Zahlungen jedoch nicht genügen. Vor diesem Hintergrund trennen wir uns von unserem Engagement in US-Treasuries mit ein- bis dreijähriger Laufzeit, die derzeit einen Anteil von knapp 12% haben. Die übrigen US-Dollar-denominierten Vermögenswerte im Portfolio bleiben unterdessen unangetastet. So rechnen wir sowohl bei den US-Aktienindizes Nasdaq 100 und Russel 2.000 als auch beim Index basierend auf Schwellenländeraktien mit deutlichen Kurssteigerungen, die der US-Dollar-Abwertung entgegenwirken und diese sogar merklich überkompensieren sollten.
Weltweit robuste konjunkturelle Rahmenbedingungen, eine neutrale EZB-Geldpolitik und sinkende Leitzinsen in den USA sowie aufgrund eines höheren staatlichen Finanzierungsbedarfs tendenziell steigende Renditen bei längeren Laufzeiten – ein solches Umfeld dürfte vor allem die Finanzbranche im Jahr 2026 stützen. Die Konsequenz sind höhere Wiederanlagerenditen für Versicherer und Finanzdienstleister sowie eine steilere Zinsstrukturkurve und rückläufige Ausfallrisiken für Geschäftsbanken. Vor diesem Hintergrund mischen wir unserem Musterportfolio zwei Aktienindizes bei, die der Entwicklung der Finanzbranche aus den USA und dem Euroraum folgen.
Herausnahme der Position kurzlaufender US-Staatsanleihen
Hereinnahme von zwei Aktienindizes aus der Finanzbranche